Ding des Monats Juni: Falzbeine

Um Verletzungen am Finger bei intensiven Origamifalten zu vermeiden, hat Jump sich einige Variationen eines sogenannten „Falzbeins“ gebastelt. Getreu dem Motto ‚Upcycling‘, hat er sich aus der Restekiste der Holzwerkstatt einige kleinere Holzstückchen geschnappt und diese zu den kleinen Helferlein umgearbeitetet. Dazu hat er verschiedene Schleifgeräte der Dingfabrik verwendet: Spindelschleifer, Bandschleifer und schließlich Schleifpapier.

Traditionell wird ein Falzbein aus Knochen hergestellt. Holz eignet sich aber auch, da es sich angenehm an der Haut anfühlt, günstig als Abfall anfällt und leicht zu bearbeiten ist. Mit einem Falzbein kann saubere Kanten in Papier drücken und andere Kniffe beim Falten optimieren.

10. Jun 2016  |    |  Ding des Monats,Upcycling  |  » Kommentieren

Ding des Monats Aug. 2012: Projection-Mapping Evoke 2012

Evoke 2012 – die Dingfabrik war dabei!

Die Dingfabrik wurde eingeladen, zu der diesjährigen Evoke ein sogenanntes „Projektion-Mapping“ zu erstellen. Die Evoke ist eine renommierte, jährlich in Köln stattfindende „Demoszeneparty„. Dabei treffen sich Computerkünstler aus ganz Europa, um sich in Wettbewerben der Grafikanimationen und Musik gegenseitig zu überbieten. Die Wettbewerbe werden flankiert von Musikdarbietungen und anderen künstlerischen Ausdrucksformen.

„Projektion-Mapping“ ist ein noch relativ neues künsterisches Medium. Dabei werden Objekte von Videobeamern exakt ausgeleuchtet – diese Objekte bekommen eine „animierte, zweite Haut“ und wirken dadurch „hyper-real“ und brechen somit bekannte Sehgewohnheiten.

Innerhalb von drei Wochen haben Mitglieder der Dingfabrik ihren Beitrag zur Evoke 2012 vorbereitet: Es wurde ein Objekt entworfen und die passende Software geschrieben. Was bis dahin eine Idee war, wurde dann direkt vor Ort in den AbenteuerHallen Kalk zum ersten Mal realsisiert: Das Objekt wurde aus quadratischen Pappkartons gebaut, räumlich-architektonisch im Raum inszeniert, und mit einer weißen Papiertextur überzogen. Angestrahlt wurde es von zwei lichtstarken Videobeamern – und das von zwei Seiten, so dass das Objekt „als Ganzes“ animiert werden konnte. Zusätzlich bot ein Webserver den Teilnehmern der Evoke 2012 via Intranet die Möglichkeit, selbst Videos auf das Projection-Mapping Objekt hochzuladen.

Die Software wurde selbst geschrieben. Zum Einsatz kamen dabei: Quartz Composer, Love2D, Lua, xml, php, html und css.

Alex und nodepond, die treibenden Kräfte hinter dem Projection-Mapping Projekt, wollen die Technologie in den nächsten Wochen und Monaten entscheidend weiterentwickeln. Neue Termine mit neuen Projection-Mappings wird es in Kürze wieder geben!

Das Ganze war eine tolle Sache und ist damit das „Ding des Monats August 2012“.

Ding des Monats Mai 2012: CNC-Pixelburner

Thorin, Mitglied der Dingfabrik, überraschte uns mit einem relativ spontanen Projekt – welches sich großer Beliebtheit erfreut. Aus zwei an sich nicht zusammengehörenden Werkzeugen, die bei uns regelmäßig im Gebrauch sind, schuf er ein neues Tool: Eine Art „Gravier-Brenner“. Mithilfe eines  alten Lötkolben hat er die CNC-Maschine umfunktioniert.

Mit einem selbstgeschriebenen Computerskript lassen sich Bilder in ein 1bit-Raster-Muster umwandeln. Das Bild kann mittels Fräse und Lötkolben nun in ein Stück Holz gebrannt werden. Das Resultat kann sich sehen lassen!

Zusammenbau und Funktionsweise:

1. Benutzt wird ein alter Lötkolben. Dieser wird an die CNC-Halterung montiert und die Lötkolbenspitze in Form gebogen, so dass sie senkrecht auf das eingespannte Material gesetzt werden kann.

2. Um ein Bild auf dem Werkstück umzusetzen, muss erstmal ein sogenannter „G-Code“ für die CNC-Maschine generiert werden. Dazu hat Thorin ein kleines Skript in PHP geschrieben (welches er in Kürze veröffentlichen möchte!). Das Skript generiert aus einem Bild ein „1-Bit-Muster“, also ein reines schwarz-weiß Bild. Die schwarzen Teile werden in G-Code umgesetzt und auf die CNC-Maschine übertragen, so dass diese in das Material gebrannt werden können. Das Skript hat auch eine Browser-Preview.

3. An der Halterung des Lötkolbens ist ein Kontaktsensor montiert (an der Stelle, an dem das silberne Blech an die Befestigungsschraube trifft – zu sehen nur im ersten Bild der Galerie). Somit ist der Lötkolben in der Lage, selbstständig seine Position auf dem Werkstück zu erkennen.

4. Dann geht´s los: Die Maschine wird in Betrieb genommen – es werden also die schwarzen Stellen des Bildes durch Brennen auf das Werkstück übertragen – und  man kann zusehen, wie der „Gravier-Brenner“ seine Arbeit aufnimmt!

12. Mai 2012  |    |  Ding des Monats,Misc,Neues  |  » 4 Kommentare

Ding des Monats Februar 2012: Anemonen-Lampe

In Köln fanden vom 16. – 22. Januar 2012 die Passagen statt. Die Passagen ist die größte deutsche Designveranstaltung. Seit 1990 werden jährlich parallel zur Möbelmesse IMM Cologne vor allem Produkte und Konzepte unabhängiger Büros sowie künstlerische Ansätze in Off-Locations in ganz Köln präsentiert. Die Dingfabrik wurde vom Design Quartier Ehrenfeld eingeladen, im Kölner Szene-Bezirk Ehrenfeld Workshops durchzuführen und Arbeiten auszustellen. Dafür hat uns die Agentur Avantgarde freundlicherweise für eine Woche in ihren Büros aufgenommen. Innerhalb der Dingfabrik war schnell die Idee einer Gemeinschaftsarbeit geboren, welche verschiedene Techniken verbindet. Zum Einsatz kamen: Origami, LED-Lampen, Scheibenwischer-Motoren sowie selbst entworfene und gefertigte Steuerungs- und Regelungstechnik für Licht und Bewegung.

Ding des Monats Februar 2012 - Anemonen Lampe

Die „Anemonen-Lampe“ ist mittels einer Seilzug-Mechanik beweglich und wird mit einem Mikrontroller gesteuert. Die aus Papier gefaltete „Haut“ der Lampe hat im geöffneten Zustand eine Spannweite von über einem Meter. In der Mitte befindet sich die zentrale Steuerungseinheit, welche auch zwei helle LED-Bänder zum Leuchten bringt und in den Farben verändert. Durch sanfte Farbübergänge und harmonische Bewegungen der Lampenflügel entsteht ein organischer Eindruck, der an Seeanemonen erinnert. Deshalb bekam das Lichtobjekt den Namen „Anemonen-Lampe“ und als erstes gemeinschaftlich erarbeitetes Produkt unseres jungen Vereins den Beinamen „Ding #1“. Alle Komponenten wurden in der Dingfabrik in viel Handarbeit und mit etwas maschineller Unterstützung gefertigt. Über 20 Mitglieder und Besucher waren daran beteiligt und haben das Gemeinschaftsprojekt erst ermöglicht. Es werden weitere Projekte dieser Art folgen.

2. Mrz 2012  |    |  Ding des Monats  |  » 1 Kommentar