Gut, zugegeben ist die Herstellung nun schon echt ne Weile her und mittlerweile sind die Taschen schon ne ganze Weile im Dienst, aber das soll jetzt garnicht weiter stören. Hier also eine kleine Inspiration, coole Sachen in der Dingfabrik zu nähen!
Alle Bilder kann man übrigens auch hier sehen:
http://www.flickr.com/photos/dingfabrik/sets/72157625695223378/
Grundlagen
Also nähen jetzt, ne? Wie geht n das eigentlich? Ach, im Grunde ist das nicht schwierig. Ich mache das immer so: erst einmal werden die Hauptteile einer Tasche festgelegt, so wie man es auf dem Bild unten sieht:
Da gibt es also drei Hauptteile – Vorderteil (v), Seitenstreifen (s) und Hinter- 😉 bzw. Deckelteil (h,d), jeweils mit Innen- und Aussenseite. Mit anderen Worten, eine Tasche besteht bloss aus drei Rechtecken. Der Rest sind Spielereien, die man mehr oder weniger aufwändig und detailliert ausführen kann.
Für alle für die Nadel und Faden Neuland sind: Die Rechtecke bestehen aus zwei Lagen Stoff. Diese werden am Rand fast komplett zusammengenäht, so dass bloss noch ein 3-4 Finger breites Loch bleibt. Dann das ganze Ding durch dieses Loch umstülpen; die hässliche Naht verschwindet so im Inneren. Jetzt kann man die Kanten schön glattbügeln (Empfehlung des Hauses! Jaja bügeln, ich weiss, aber das bringt’s echt…) und dann zum Abschluss noch einmal sauber vernähen. Dann ist auch das olle Loch zu. Na also.
Deko, Details und Innentaschen – Reihenfolge checken ist angesagt
Und damit wären wir schon beim Salat, ich hab es nämlich gerne trickreich. Man muss nun wissen, dass v,s,h und d jeweils aus einem Innenfutter und einer schicken Aussenseite bestehen. Die Aussenseite hat hier nun eingenähte Muster, die Innenfutter tragen gleichzeitig die Innentaschen. Man muss die Innentaschen auf jeden Fall ganz am Anfang an das Futter tackern, damit man sich anschliessend keine Nähte von aussen angucken muss. Datt sähe ja irgendwie nicht so *pro* aus.
Ähnlich läuft es bei dem Aussenmuster. Ich hab mich bei der einen Tasche für ein Durchkreuzen des schwarz-weissen Musters mit roten Streifen entschieden. Bei der anderen im Grunde genau so, bloss dass erst noch ein Streifenmuster aufgesprüht wurde. Autolack und Kreppband lassen grüßen. Mieft etwas, aber nur etwa einen Tag lang. Danach hält die Farbe locker bis zum Tod der Tasche (getestet bei meiner Grobian-Art). Das eintackern der farbigen Streifen dauert dann etwas und ist mit reichlich Umklappen und glattbügeln verbunden, aber der Effekt am Ende spricht wohl für sich. Mir gefällt’s jedenfalls 🙂
In diesem Stadium soll man auch daran denken, kleine Details wie etwa Fahrradlichtanklemm-Bänder oder die Deckel-Gurtstrapsen mit den Clips anzubringen. Ach ja, beim s-Teil lasse ich hier gerne die beiden kurzen Enden offen. Da kommt dann später der Schultergurt rein.
Rechtecke dichtnähen
Der nächste Schritt ist dann relativ übersichtlich. Man klatscht jeweils die Innen- und Aussenteile mit den Sichtseiten aneinander und baut mit der oben beschriebenen Rechtecks-Technologie ein v,s,h oder d-Teil.
Assembly
Wenn man die ganzen Details in der richtigen Reihenfolge zusammengebracht hat, hat man eigentlich schon gewonnen. Es sei denn, man verfügt über eine Nähmaschine, die nicht mit 6-10 Lagen fest gewebtem Stoff umgehen kann, die entstehen nämlich mal gerne bei so x-fach umgeschlagenen, eingenähten Mustern. Für die Schätzelein aus der D!F allerdings kein Problem, noch ein Grund also hier aufzuschlagen.
Als letztes wird dann der Gurt in die offenen Enden vom s-Teil genäht und zack-bumm hat man ein Unikat von Tasche zur Verfügung.
Also, ab in die Dingfabrik und super Sache machen!
Viel Spaß! Yours truly,
BBFish
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