Ding des Monats Mai 2012: CNC-Pixelburner

Thorin, Mitglied der Dingfabrik, überraschte uns mit einem relativ spontanen Projekt – welches sich großer Beliebtheit erfreut. Aus zwei an sich nicht zusammengehörenden Werkzeugen, die bei uns regelmäßig im Gebrauch sind, schuf er ein neues Tool: Eine Art „Gravier-Brenner“. Mithilfe eines  alten Lötkolben hat er die CNC-Maschine umfunktioniert.

Mit einem selbstgeschriebenen Computerskript lassen sich Bilder in ein 1bit-Raster-Muster umwandeln. Das Bild kann mittels Fräse und Lötkolben nun in ein Stück Holz gebrannt werden. Das Resultat kann sich sehen lassen!

Zusammenbau und Funktionsweise:

1. Benutzt wird ein alter Lötkolben. Dieser wird an die CNC-Halterung montiert und die Lötkolbenspitze in Form gebogen, so dass sie senkrecht auf das eingespannte Material gesetzt werden kann.

2. Um ein Bild auf dem Werkstück umzusetzen, muss erstmal ein sogenannter „G-Code“ für die CNC-Maschine generiert werden. Dazu hat Thorin ein kleines Skript in PHP geschrieben (welches er in Kürze veröffentlichen möchte!). Das Skript generiert aus einem Bild ein „1-Bit-Muster“, also ein reines schwarz-weiß Bild. Die schwarzen Teile werden in G-Code umgesetzt und auf die CNC-Maschine übertragen, so dass diese in das Material gebrannt werden können. Das Skript hat auch eine Browser-Preview.

3. An der Halterung des Lötkolbens ist ein Kontaktsensor montiert (an der Stelle, an dem das silberne Blech an die Befestigungsschraube trifft – zu sehen nur im ersten Bild der Galerie). Somit ist der Lötkolben in der Lage, selbstständig seine Position auf dem Werkstück zu erkennen.

4. Dann geht´s los: Die Maschine wird in Betrieb genommen – es werden also die schwarzen Stellen des Bildes durch Brennen auf das Werkstück übertragen – und  man kann zusehen, wie der „Gravier-Brenner“ seine Arbeit aufnimmt!

12. Mai 2012  |    |  Ding des Monats,Misc,Neues  |  » 4 Kommentare

Ding des Monats Januar 2012: RepRap Prusa Mendel

Zum Ding des Monats Januar 2012 wurde der „RepRap Prusa Mendel“ gewählt. Dieser 3D-Drucker kann sich teilweise selbst reproduzieren. Etwa 40 der Bauteile kann der RepRap selbst herstellen. Mit Hilfe eines Druckkopfs lassen sich verschiedene Plastikmaterialen in eine dreidimensionale Form bringen. Das Material wird in einem Extruder erwärmt und computergesteuert „von unten nach oben“ auf eine Fläche „gedruckt“. Das Ergebnis ist eine dreidimensionale Form, die meist erstaunlich leicht und dennoch stabil ist.

Mit einem RepRap kann man nicht nur RepRaps-Bauteile herstellen, sondern auch kleine Skulpturen, Zahnräder, Becher, Löffel, Kleinserien und so weiter.

reprap

Gesteuert werden die Geräte mittels sogenanntem „G-Code„. Diese Maschinen-Skrtiptsprache kann man mit verschiedenen Softwaretools erstellen lassen. Beispielsweise indem man Formen aus einem Vektorprogramm in G-Code umwandelt. Diese Form-Baupläne lassen sich auch ins Web hochladen. Es gibt unterschiedliche Webseiten, die sich diesem Thema widmen, zum Beispiel thingiverse.com

Im Dezember 2012 wurden insgesamt neun Stück dieser RepRaps im Rahmen eines Workshop-Wochenendes in der Dingfabrik Köln gebaut. Die Räumlichkeiten der Dingfabrik und des Coworking-Cologne wurden somit 48 Stunden lang zu einer „Roboter-Replikations-Fabrik„. Zwei RepRaps waren auf dem Workshop fast durchgehend mit dem Drucken neuer Bauteile beschäftigt. Am Ende des Wochenendes haben zwei RepReps Geburtshilfe für 12 Neugeräte gegeben. Daher haben diese Geräte auch den bemerkenswerten Beinamen „sich selbst vervielfältigende Geräte„.

In der Dingfabrik stehen jetzt drei RepRaps, so dass Besucher und Dingfabrik-Mitglieder jederzeit an diesen Geräten arbeiten und experimentieren dürfen.


RepRap-Workshop im CoWoCo / Dingfabrik, Dezember 2011

29. Jan 2012  |    |  Ding des Monats  |  » Kommentieren